Carl Ceiss

YPSILON HYBRID

Besetzung:    variabel
Entstanden:  2017

Rechte:        Alle Rechte beim SEISMOCORDER VERLAG. Frei zur Uraufführung.
Bestellung: WERKE, Band 7.2


Nach Kauf und Gebrauch von smarten Mobiltelefonen verwandeln sich Marie und Holger und viele andere Nutzer wie durch Voodoozauber in halbtote Zombies. Sie verlieren ihre Fähigkeiten, in Dialogen zu kommunizieren, sich im dreidimensionalen Raum zu orientieren, lassen Computeralgorithmen über ihr Sexualverhalten entscheiden. Sie erleiden Entzugserscheinungen beim Verlust des Digitalknochens, verwechseln Killerspiele mit blutiger Kriegsrealität, dienen sich als informelle Mitarbeiter international operierender Konzerne an. Sie erleiden eine kollektive Hysterie zur Selbstentblößung und Entblödung ihrer intimen Daten, der Selbstauslieferung ihrer Individualität. Die soziale Folge des medialen Overkills, mit aller Welt in Kontakt zu treten, unbegrenzt zur Verfügung zu stehen, wird die kommunikative und soziale Dysfunktion ihrer Teilnehmer, die kein Problem damit haben, amorph fremdbestimmt in der totalitären Überwachungsdiktatur zu werden.
Die schwarze Datenschlange Mamba und Houngan, der Zuckerzauberzwerg, versuchen sich im digitalen Dschungel unauffällig aus dem Weg zu gehen. Maskiert hypnotisieren sie ihre eigenen Zombies, den Kontrahenten auszulöschen, doch fehl interpretiert wird der Befehl Beginn neuen Lebens.
YPSILON HYBRID ist literarische Auskopplung und Fortschreibung des Fragments Ypsilon Code (2014), bestehend aus Chören und Monologen.


SEISMOCORDER VERLAG, Berlin

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